Das hellblaue Gebäude an der Einfahrt in die Alte Dorfstraße von der B 105 auf der linken Seite ist vielen noch als Gaststätte bekannt. Das Anwesen befindet sich in Privatbesitz und wird von der Eigentümerfamilie bewohnt.
Christoph Fett, nachdem er mehrfach einen Bauplatz für eine Häuslerei beantragt hatte, bekam diesen 1869 zugewiesen. Er wurde beauflagt das Haus sechzehn Meter von der Straße entfernt zu bauen. Ein Stallgebäude wurde 1877 errichtet. Die Töchter des verstorbenen Christian Fett, Maria Schlutow (vgl. Büdnerei № 17) und Maria Henrike Elise Hass, deren Mann Heinrich dort eine Gastwirtschaft eröffnete, erbten die Häuslerei 1892. Zur Volkszählung 1900 wohnten auf der Häuslerei:
- Der Schankwirt Heinrich Hass (geb. 1848) mit Ehefrau Marie (geb. 1859) und Tochter Frieda (geb. 1888).
- Der Einlieger: Johann Trost (geb. 1862) mit Ehefrau Sophie (geb. 1869) und den Söhnen Heinrich (geb. 1889), Hans (geb. 1891) sowie Paul (geb. 1894).
1924 bzw. 1923 verstarben Heinrich und Maria Hass. Erben waren zu einem Drittel die Nichte von Heinrich Hass, die Arbeiterwitwe Sophie Radder (vgl. Häuslerei 24) und zu zwei Drittel die Nichte von Maria Hass, die Landwirtswitwe Meta Westphal (vgl. Büdnerei № 17).
1925 wurde ein Kaufvertrag mit Frieda Schumacher, Ehefrau des Arbeiters und Schankwirts Hans Schumacher abgeschlossen. Die Schankwirtschaft erhielt 1929 den Namen ZUM DEUTSCHEN FRIEDEN. Das Dachgeschoss wurde 1937 ausgebaut. 1945 lebten in der Gastwirtschaft die Eheleute Schumacher mit ihren Kindern Heinz und Edda. Hans und Heinz Schumacher waren beide engagierte Feuerwehrleute und leiteten die FREIWILLIGE FEUERWEHR REDDELICH zeitweilig abwechselnd.
Die Konsum Genossenschaft übernahm 1959 die Gastwirtschaft und setzte Ernst und Irma Reincke als Gastwirte ein. 1990, als das Ehepaar Reincke in den Ruhestand ging, wurde die Gastwirtschaft geschlossen. Später verkaufte die Konsumgenossenschaft das Haus, das seitdem als Wohngebäude dient.
Aus Erinnerungen von Ernst und Irma Reincke veröffentlichte deren Enkel, Michael Reincke, in der RADUCLE Nr. 1 einen Artikel. Hier ein Auszug: