Von 1914 bis 1918 tobte der Erste Weltkrieg. Ende des 19. Jahrhunderts verstärkte sich der Wettbewerb der imperialistischen Mächte um die Aufteilung der Welt. Dadurch erhöhten sich die Spannungen unter den europäischen Staaten. Die Rüstungsausgaben der Länder wurden ständig gesteigert. Es fand ein Wettrüsten zu Lande und zur See statt. Die Heeresstärken stiegen drastisch in die Höhe. Ein fatales System aus Bündnisverpflichtungen führte schließlich, wegen eines Ereignisses von regionaler Bedeutung zum Weltrieg.
„1914-1918: Erster Weltkrieg“ weiterlesenKategorie: Ereignischronik
1913: Gründung einer Reddelicher Ortsgruppe des "Konservativen Verein Doberan"
Zu Vorstandmitgliedern der im November gegründeten Ortsgruppe wurden Oberleutnant von Besser, Schulze Uplegger und Erbpächter Frahm gewählt.
1913: Errichtung eines Denkmalsteins in Reddelich
Anlässlich des 100. Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig wurde im Oktober, auf Initiative der Reddelicher Kameradschaft des Reichskriegerbundes Kyffhäuser e. V., ein Denkmal gestiftet. Der Kyffhäuserverein sowie der Gesangsverein feierten den Gedenktag der Völkerschlacht bei Leipzig als Volksfest. Vormittags fand ein Festgottesdienst in Steffenshagen statt. Am Nachmittag wurde ein Festumzug durchgeführt. Es wurde eine Gedächtniseiche gepflanzt und ein Gedenkstein mit der Inschrift "18. 10.1813 - 18. 10.1913" enthüllt.
„1913: Errichtung eines Denkmalsteins in Reddelich“ weiterlesen1913: Hundertjahrfeier bei Ivendorf.
Im August 1913 veranstalteten die Krieger- und Militärvereine der Region im Forstrevier von Ivendorf am Amaliensee eine Hundertjahresfeier zum Gedächtnis der im Gefecht bei Retschow am 28. August 1813 gefallenen drei freiwilligen Jäger aus Mecklenburg.
„1913: Hundertjahrfeier bei Ivendorf.“ weiterlesen1912: Auflösung der Kalkbrennerei in Brodhagen.
Die seit längerem ineffektive Kalkbrennerei wurde endgültig geschlossen und die baulichen Anlagen abgerissen. Das Wohnhaus mit den landwirtschaftlichen Gebäuden wurde ohnehin schon als Büdnerei geführt.
1910: Rückgabe der Tongrube
Nach fünfzig Jahren gaben Doberaner Töpfer eine Tongrube zurück, die sie gepachtet hatten. Wo diese in der Örtlichkeit lag und in welchem Zustand die Übergabe erfolgte, ermitteln wir noch.
1910: Einwohnerzahlen von Reddelich und Brodhagen
Mit Stichtag 1. Dezember wurden gezählt: in Reddelich 391, in Brodhagen Dorf 88 und Brodhagen Hof 66 Einwohner.
1910: Reddelich im Ostseeboten
Die allgemeine Hochstimmung im kaiserlichen Deutschland machte auch vor Reddelich nicht halt. Im Trubel der, als Aufschwung gesehenen, wirschaftlichen und kulturellen Entwicklung vor dem Ersten Weltkrieg, berichtete der Ostsee-Bote [06] über Reddelich:
1910: Gründung der Kameradschaft Reddelich des Reichskriegerbundes Kyffhäuser e. V.
Diese, am 16. Januar gegründete, Kameradschaft gehörte dem Kreisverband Rostock und dem Landesverband HANSA an. Die Kameradschaft war Hauptinitiator der Aufstellung des "Völkerschlachtdenkmal Reddelich", ein Gedenksteins in der heutigen Alten Dorfstraße im Jahr 1913.
„1910: Gründung der Kameradschaft Reddelich des Reichskriegerbundes Kyffhäuser e. V.“ weiterlesen1910: Unfall bei Festumzug in Reddelich
1909: Bau der Bäckerei in Reddelich.
1909: Gründung einer Dampf-Dresch-Genossenschaft in Reddelich
Die Dampfdreschgenossenschaft
e.G.m.b.H. zu Reddelich beabsichtigte, noch im Gründungsjahr, für ihr Lokomobil und Dreschsatz einen Schuppen zu bauen. Dieser sollte auf Steinfundament, im Übrigen aus Holz errichtet werden. Da kein geeigneter Bauplatz im Dorf zu bekommen war, hatte der Vorstand der Genossenschaft gebeten, den Schuppen in der etwa hundert Meter nördlich vom Dorf, am Weg nach Steffenshagen, gelegenen früheren Lehmgrube, bauen zu dürfen.
1909: herzogliche Patenschaft für Reddelicher Neubürger
Der Großherzog übernahm für das siebte Kind, geboren im Januar, von Peter Barten die Patenschaft. Diese Tradition lebt noch heute in der Form, dass der Bundespräsident ab dem siebten Kind einer Familie eine symbolische Patenschaft übernimmt.
1907: Konzert des Gesangsvereins im Garten der Gaststätte Ross
Dieses Abendkonzert im Juni ging einher mit einem Ball und bengalischem Feuer. Der Garten der Gaststätte dürfte im Bereich des heutigen Parkplatzes an der B 105 gelegen haben.
1907: Ersterwähnung eines Spar- und Darlehnskassen-Verein für Reddelich.
In den Unterlagen tauchte erstmalig die Ankündigung einer Generalversammlung für Mai 1907 auf. Leider haben wir noch keine Gründungsdaten ermitteln können.
In der Folge sind an Aktivitäten bekannt geworden:
1907: Reichstagswahl im Januar
Die Reddelicher Wahlergebnisse: 44 Stimmen für den Kandidaten Dr. Herzfeld (sozialdemokratisch), 18 Stimmen für den Kandidaten Fischer (liberal), 10 Stimmen für den Kandidaten Linck (national).
1906: Kulturveranstaltungen im Saal des Gastwirtes Roß.
Im Februar 1906 wurde ein Elternabend durchgeführt. Herr Pastor Otto und Herr Lehrer Prösch hielten Vorträge über die Geschichte der Volksschule und über die Bedeutung der Volksschule für die Gegenwart. Der übrige Teil der Feier bestand aus Deklamationen und Liedvorträgen der Kinder. Im März wurde das humoristischen Volksstück "Hau möt hei hebben" durch den Gesangsverein aufgeführt.
1906: Verkauf des Reddelicher Erbpachthofes Hufe IX
Die Bauernstelle wurde am 1. Juli, wegen Insolvenz, in Büdnereien und Häuslereien aufgeteilt. Mehr über die Hufe:
1904: Die Reddelicher Schulstelle wurde an Lehrer Prösch vergeben.
1900: Volkszählung in Mecklenburg – Schwerin
Diese ist eine bedeutende Zeitmarke für jeden Chronisten. Es war die wohl umfangreichste Datenerhebung der Einwohner in der Geschichte Mecklenburgs. Die Daten für Reddelich und Brodhagen sind in diese Chronik eingeflossen.
„1900: Volkszählung in Mecklenburg – Schwerin“ weiterlesen1899: Für das Kirchspiel Steffenshagen wurde ein neuer Standesbeamter berufen.
Nach dem Tod des Standesbeamten Ahrens vom Hof Steffenshagen wurde durch die herzogliche Verwaltung ein neuer Standesbeamter mit zwei Stellvertretern berufen. Die Ernennung zweier Stellvertreter lässt erkennen, wie wichtig der Domanialverwaltung das Personenstandswesen war. Es wurden berufen:
„1899: Für das Kirchspiel Steffenshagen wurde ein neuer Standesbeamter berufen.“ weiterlesen1899: Eine Gesindeordnung für Mecklenburg wurde erlassen.
Die Gesindeordnung vom 9. April regelte das Verhältnis zwischen Gesinde und Herrschaft. Sie war gekennzeichnet durch die Unterwerfung des Gesindes unter die Willkür der Herrschaft. Im Jahre 1918 wurde die Gesindeordnung abgeschafft.
1894: Durch das Militär wurde eine Manöverkarte der Region Doberan erstellt.
Von Ulf Lübs
Die genaue Kartierung erlaubt einen guten Überblick über die damalige Topographie von Reddelich und Brodhagen. Wenn man diese Karte mit der Schmettauschen Karte von 1794 vergleicht, werden sofort die gravierenden Veränderungen der Topographie auffällig.
„1894: Durch das Militär wurde eine Manöverkarte der Region Doberan erstellt.“ weiterlesen1892: Gründung des Reddelicher Gesangsvereins
Näheres zur Gründung dieses Kulturvereins bringen wir sicher noch in Erfahrung!
1891: Großfeuer in Reddelich
Ein Großfeuer vernichtete am 28. April 1891 die Wohn- und Wirtschaftsgebäude der Hufe VI (Westendorf/Brinkmann), die sich im Dorfzentrum befanden. Der Aufbau der Gebäude erfolgte inmitten der Feldmark an dem Weg nach Glashagen. Aus dem Grundstück im Dorf entstanden die Büdnerei № 17 (Westphal) und die Häuslerei Nr. 22 (Susemihl).
„1891: Großfeuer in Reddelich“ weiterlesen1890: Volkszählung in Mecklenburg.
Reddelich hatte 354, Brodhagen Dorf 101 und Hof Brodhagen 62 Einwohner
1887: Gründung einer Molkereigenossenschaft am 10. Oktober in Reddelich.
Um eine effektive Vermarktung ihrer Milchproduktion zu ermöglichen, schlossen sich Domänenpächter und Bauern der Region zu einer Zweckgemeinschaft zusammen. Als Rechtsform wurde die Genossenschaft nach dem Muster Raiffeisens gewählt. Wegen der zentralen Lage wurde Reddelich Sitz der Genossenschaft. Die Geschichte der Molkereigenossenschaft Reddelich ist separat aufgearbeitet:
1883: Fertigstellung der Eisenbahnstrecke Rostock-Wismar
Der Teilabschnitt Rostock –Doberan wurde am 26. Juli und die Strecke Doberan – Wismar am 22. Dezember eröffnet.
Die Geschichte des Reddelicher Bahnhofs ist gesondert dokumentiert:
1881: Gründung der Feuerwehr in Reddelich
Angeschlossen waren die Gemeinden Glashagen, Stülow, Brodhagen und Obersteffenshagen. Die Geschichte der Reddelicher Feuerwehr ist in einer separaten Chronik aufbereitet, die als Online-Ausgabe und als Broschüre vorliegt. Zu Einzelheiten verweisen wir dorthin:
1879: Ersterscheinung des "Ostsee-Boten" am 1. Oktober in Kröpelin
Im April 1909 übernahm der Buchdruckermeister Alex Michaels diese Wochenzeitung, die er in der Folge durch Zukäufe weiterer Regionalzeitungen zu einer bedeutsamen Regionalzeitung ausbaute.
„1879: Ersterscheinung des "Ostsee-Boten" am 1. Oktober in Kröpelin“ weiterlesen1879: Errichtung eines Amtsgerichts in Kröpelin
Dieses Amtsgericht war auch für Reddelich und Brodhagen zuständig.
1876: Bildung von Standesämter in Mecklenburg
1876, Erlass einer Herzoglichen Bauverordnung
Auch im 19. Jahrhundert konnte nicht jeder munter drauf los bauen. Die Einhaltung von Grundnormen, insbesondere bei Statik und Brandschutz war ein gesamtgesellschaftliches Erfordernis. Diese Normen zu bestimmen und durchzusetzen war Aufgabe der jeweiligen Administration. Für Reddelich und Brodhagen war das, wie für ganz Mecklenburg, das Schweriner Herzoghaus.
„1876, Erlass einer Herzoglichen Bauverordnung“ weiterlesen1874: Ratifizierung des Reichszivilstandsgesetzes in Mecklenburg
Das Reichszivilstandsgesetz schrieb die bürgerliche Ehe und die Glaubensfreiheit vor. Die Trennung von Kirche und Staat wurde in Mecklenburg durch Verordnungen untergraben. So blieb die Schulaufsicht bis 1918 in der geistlichen Hand der protestantischen Kirche.
1874: Einführung von Gemeindeordnungen in Reddelich und Brodhagen
Mit Einführung der Gemeindeordnungen am 1. Juli 1874, wurden Reddelich, Dorf Brodhagen wie auch Hof Brodhagen eigenständige Gemeinden. Die Einführung der Gemeindeordnungen waren Vorraussetzung für die Vererbpachtung der Bauernhufen. Die Gemeindeschulzen wurden weiterhin vom Domanialamt eingesetzt.
„1874: Einführung von Gemeindeordnungen in Reddelich und Brodhagen“ weiterlesen1872: vom Hof Brodhagen wurde eine Flurkarte erstellt.
1871: Einwohner- und Flächenstatistik
Durch die Schaffung von Büdner- und Häuslerstellen im Domanium betrug hier die Bevölkerungsdichte 35 Einwohner pro km², während im Bereich der ritterschaftlichen Güter nur 21 auf den km² entfielen. 1871 waren in Reddelich neun Hufen, elf Büdnereien und neun Häuslereien registriert:
„1871: Einwohner- und Flächenstatistik“ weiterlesen1871: Einführung der Gemeindeordnungen in Mecklenburg.
Im Rahmen des Beitritts Mecklenburgs zum Deutschen Reich und als Voraussetzung für die geplante Vererbpachtung der Bauernhöfe erhielten die Dörfer im Domanium Gemeindeordnungen. Die bislang direkt von den Domanialämtern verwalteten Orte, wurden relativ selbstständige Gemeinden.
1871: Gründung des Deutschen Reiches
Es entstand ein Bundesstaat, der von Preußen dominiert wurde. Mecklenburg blieb auf dem Gebiet der Innenpolitik relativ selbstständig. Die Wirtschaftspolitik, in der die Landwirtschaft vorherrschte, oblag vollkommen dem Land. Die Schulverwaltung mit der protestantischen geistlichen Schulaufsicht bis 1918 war ebenfalls Ländersache.
„1871: Gründung des Deutschen Reiches“ weiterlesen1870 bis 1871: Deutsch – Französischer Krieg mit der Beteiligung mecklenburgischer Truppen
Den Franzosen wurden als Kriegsverlierer gewaltige Reparationszahlungen auferlegt. Diese sorgten in Deutschland für einen bislang nie dagewesenen Bauboom. Auch das Schweriner Herzoghaus nutzte den Geldsegen zum Ausbau der domanialen Infrastruktur. Viele Gutshäuser und Wirtschaftsgebäude stammen aus dieser Zeit.
1868: Beitritt Mecklenburgs zum Deutschen Zollverein
Die Konsequenzen für Reddelich und Brodhagen müssen noch recherchiert werden.
1868: "Maaß- und Gewichtsverordnung" trat in Mecklenburg in Kraft
Mecklenburg musste sein Maßsystem dem des Norddeutschen Bundes anpassen. Maße und Gewichte nach dem metrischen System wurden verbindlich.
1867: Büdner durften Land kaufen.
Ein weiteres Zugeständnis des Herzoghauses, um den Menschen auf dem Lande eine Perspektive zu bieten.
1867: Volkszählung in Mecklenburg
Diese ist die erste in Mecklenburg, in der Vorort sämtliche Haushaltungen erfasst wurden. Kopien der Erfassungsbögen für Reddelich und Brodhagen liegen der Redaktion vor [04]. Die Auswertungen flossen in die jeweiligen Beiträge ein.
„1867: Volkszählung in Mecklenburg“ weiterlesen1867: Verfassung des Norddeutschen Bundes trat am 25. Juni in Kraft.
In Folge dessen, musste Mecklenburg seine Rechtsnormen dem fortschrittlicheren Standard des Bundes anpassen. So wurde noch 1868 ein Gesetz über die Freizügigkeit erlassen. Diese Bündnispolitik mündete in die Gründung des Deutschen Reiches 1871.
1863: Statistik für Reddelich und Brodhagen
Mit Stichtag Martini 1863 hat das, 1851 gegründete, Statistische Büro, das spätere Statistische Landesamt Schwerin eine umfangreiche Erhebung von Mecklenburg veröffentlicht.
1860: Anordnung zur schnellen Vererbpachtung
Das Finanzministerium erließ am 20. April 1860 eine Anordnung zur schnellen Vererbpachtung der domanialen Bauernhöfe. Die Vererbpachtung sollte Dorfschaftsweise erfolgen. Ziel dieses Erlasses war die Schaffung eines unabhängigen Bauernstandes als sichere Grundlage für eine intensive Wirtschaftsführung auf dem Lande. Bis Ende des Jahres waren 1272 Bauern in Mecklenburg Erbpächter und 4128 Zeitpächter. Bis zum Jahre 1875 war die Vererbpachtung im gesamten Domanium abgeschlossen. Im Zusammenhang mit der Vererbpachtung entstanden die Dorfgemeinden.
1859: Aktualisierung des Reddelicher Flächennutzungsregister
1858 wurde ein Flächennutzungsregister für Reddelich erstellt.
1854: geologische Untersuchungen am Kalkberg in Brodhagen
Es wurden reichliche Kalkvorkommen in guter Qualität festgestellt.
1853: Flächen zur Pachtung für Häusler wurden in Reddelich reserviert
Zur Verbesserung der Lebenssituationen von Einliegern und Häuslern wurden im September in Reddelich 6000 Quadratruten Ackerland als Pachtland ausgewiesen. Bei der Vergabe wurden Lage, Alter und Bedürfnisse der Interessenten berücksichtigt. Die Einlieger oder Häusler, die im Dorfe wohnen, erhielten 185 bis 200 Quadratruten Land zur eigenen wirtschaftlichen Nutzung. Sie mussten einen Vorsteher wählen, der ihre gemeinschaftlichen Verhältnisse und Obliegenheiten vertrat. Die Pachtdauer war auf elf Jahre festgelegt.
„1853: Flächen zur Pachtung für Häusler wurden in Reddelich reserviert“ weiterlesen1852: Neubau einer Reddelicher Schule
Die neue Schule in Reddelich war ein massives Haus mit Steindach, dahinter Stall und Scheune mit Strohdach. Zur Schulstelle gehören 4 ha Ackerland, beim Gehöft eine Wiese von 54 ar und einen Garten von 13 ar. Das Gebäude besteht noch heute als Wohnhaus.
1852: Untersuchung zum Bildungsstand von Rekruten
Es wurde eine interessante Statistik zum Bildungsstand der Ersatzmannschaften in Preußen und Mecklenburg erhoben. Diese ließ bereits damals Rückschlüsse zur Umsetzung der Bildungspolitik zu.
„1852: Untersuchung zum Bildungsstand von Rekruten“ weiterlesen1851: Neuregulierung der Dorffeldmark von Brodhagen
In Brodhagen wurden im März neue Klassifizierungstabellen über die regulierten Flächen aufgestellt.
Es gab die Hauswirte:
1851: Beginn der massenhaften Auswanderung nach Amerika
Die Auswanderung aus Mecklenburg war von 1850 bis 1890 eine Massenerscheinung. Von 1853 bis 1908 wanderten 120.000 Personen aus. Gründe waren der Wunsch nach eigenem Grund und Boden und die fehlende Gewerbefreiheit in Mecklenburg. Auch die Einstufung vieler Menschen als Heimatlose ohne Wohnrecht und ohne das Recht, eine Ehe schließen zu dürfen, was wiederum die Geburt vieler unehelicher Kinder und die Ächtung ihrer Mütter zur Folge hatte, bewegte viele zum Verlassen Mecklenburgs. Die bereits Ausgewanderten erzeugten eine Sogwirkung, die auch Unzufriedene mit den politischen Verhältnissen und Abenteurerlustige erfasste und mit abgeschobenen, unliebsamen Personen durch das Land die Auswanderungsschiffe nach Übersee füllten.
„1851: Beginn der massenhaften Auswanderung nach Amerika“ weiterlesen1849: Deputiertenversammlung der Hauswirthe, Büdner und Einlieger
Von Axel Kähler (Recherche) und Ulf Lübs (Text, Layout)
Am 29. Januar 1849 gelang es den Organisatoren, Vertreter der niederen Stände Mecklenburgs im Schweriner Gasthaus Klöres zu versammeln. Es war sicher ein Hauch des frischen Windes von den 1848er revolutionären Unruhen, der auch bis nach Mecklenburg wehte. Die Versammlung wurde letztlich in drei Teilen abgehalten: Am 28. Januar fand eine vorbereitende Sitzung statt, auf der ein fünfköpfiger Vorstand für die Hauptversammlung gewählt und über die Tagesordnung beraten wurde. Die Hauptsitzung der Versammlung fand am 29. Januar statt. Dort wurden die Delegierten sich einig, am 31. März 1849 eine weitere Sitzung abzuhalten. Über alle Sitzungen wurde Protokoll gehalten, das der Nachwelt in Form eines Buches mit 33 Seiten erhalten geblieben ist.
„1849: Deputiertenversammlung der Hauswirthe, Büdner und Einlieger“ weiterlesen1848: Bürgerliche Revolution in Deutschland
In Mecklenburg wurden einige demokratische Freiheiten eingeführt, wie die Wahl einer verfassungsgebenden Versammlung. Eine Repräsentativverfassung wurde verabschiedet. In Aktionen auf dem Lande wurden das freie bäuerliche Eigentum, die Reduzierung des Großgrundbesitzes und die Abgabe von Land an die Landarbeiter gefordert. Durch den Freienwalder Schiedsspruch, 1850 im September, wurde die Verfassung aufgehoben und der ständische Landesgrundgesetzliche Erbvergleich von 1755 in Mecklenburg wieder eingesetzt.
1846: Erlass zur Ansiedlung von Häuslereien
Ein herzogliches Zirkular zur Ansiedlung von Häuslereien vom 18. Mai, sollte der zunehmenden Auswanderung begegnen. In Reddelich wurden ab 1851 Hauslereien errichtet. In Brodhagen blieb diese Siedlungspolitik bedeutungslos.
1846: Pachtvertrag für Reddelicher Hauswirte
Johanni 1846 erhielten die Reddelicher Hauswirte einheitliche Pachtverträge bis Johanni 1860. Die damaligen Hauswirte von Reddelich: Waack (Hufe I), Uplegger (Hufe II), Bull (Hufe III), Baade (Hufe IV), Kruth (Hufe V), Westendorf (Hufe VI), Frahm (Hufe VII), Daniel Baade (Hufe VIII), Schulze Baade (Hufe IX).
1843: Beschwerde über die Reddelicher Schule
Johann Engel (geb. 1803), Chausseegeldeinnehmer im Chausseehaus (Hebestelle) bei Reddelich, beschwerte sich am 12. Juli über die Unzulänglichkeit der Schulbildung an der Dorfschule in Reddelich. Er würde seine Kinder lieber nach Doberan oder Kröpelin schicken, was nur genehmigt wird, wenn er trotzdem Schulgeld in Reddelich bezahlt.
1842 – 1847: Bau der Chaussee Rostock – Wismar
Im 19. Jahrhundert begann die herzogliche Verwaltung die im 16. Jahrhundert angelegten Kunststraßen zu befestigen. Nach dem Ausbau zu Kopfsteinpflasteralleen wurden diese Straßen Chaussee genannt. Refinanziert wurden diese Investitionen über Straßennutzungsgebühren. Reddelich lag an der Straße Rostock – Wismar und wurde Mautstation.
„1842 – 1847: Bau der Chaussee Rostock – Wismar“ weiterlesen1841: Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Doberan
Dabei handelte es sich um eine deutschlandweite Großveranstaltung mit entsprechendem Rahmenprogramm. Der amtliche Bericht über die Veranstaltung im September, herausgegeben vom Oeconomierathe Dr. Alexander von Lengerke, Professor in Braunschweig, umfasst 400 Seiten.
Für Reddelich relevant ist zum einen die Nennung des Hauswirtes Waack (Andreas) als Besitzer eines Pferdes, das zum Rennen aufgestellt war.
Zum anderen die amtliche Feststellung, dass im Amtsgebiet Doberan die Wildschweine ausgerottet waren, was auch die Reddelicher und Brodhäger Bauern erfreut haben dürfte. [gefunden von Axel Kähler [31]]
1839: Vergütung für Kriegsschäden für 1806 – 1815
Im Jahre 1839 erhielt die Dorfschaft Reddelich für den Zeitraum 1806 – 1815 insgesamt 270 Reichstaler Entschädigung. Es gab eine Aufzählung der Bauernstellen und die Leistungen für besondere Lasten.
1834: Angaben über die Bewohner von Brodhagen und Reddelich
Brodhagen hatte drei Vollhüfner, fünf Büdner, eine Kalkbrennerei aber keine Schule.
Reddelich hatte neun Vollhüfner, sechs Büdner und eine Schule.
1827: Regulativ zur Einrichtung von Obstbaumschulen
Um den Obstbau in Mecklenburg zu forcieren erließ der Herzog am 24. Februar 1827 ein Regulativ Für die von den Schulmeistern zu übernehmenden Obstbaumschulen. Lehrer wurden nur noch eingestellt, wenn diese nachweisen konnten, dass sie im Obstbau befähigt waren. Bereits etablierte Schulmeister wurden verpflichtet, sich auf Kosten der Schulkasse unterweisen zu lassen. In den Domanialdörfern waren Obstbaumschulen anzulegen, die von den Schulmeistern betreut wurden. Die Schulkinder waren dort, am praktischen Beispiel, in Obstbau zu unterrichten.
„1827: Regulativ zur Einrichtung von Obstbaumschulen“ weiterlesen1822: Pachterlass für die Reddelicher Dorfschaft
Wegen massiven Ernteausfällen durch Hagelschäden wurde der Reddelicher Dorfschaft Pacht erlassen. Später mussten sich Landwirte deutschlandweit in Hagelversicherungsvereinen gegen dieses Risiko versichern. Damit wurde der Grundstein für die Versicherungswirtschaft gelegt. Eine Branche, die heute von Konzernen mit Milliardenumsätzen dominiert wird.
1822: Gründung eines Vereines zur Förderung der Pferdezucht in Mecklenburg
Mit dem Herzog als Schirmherren wurde der "Verein zur Förderung der Pferdezucht in Mecklenburg" gegründet, mit dem Ziel, das Land in der Pferdezucht wieder zu alter Größe und Bedeutung zu bringen. Im Kontext dieser Wirtschaftsförderung stand auch der Ausbau der Pferderennbahn zwischen Doberan und Heiligendamm zu einer professionellen Anlage mit überregionaler Bedeutung.
1820: Gesetz zur Aufhebung der Leibeigenschaft in Mecklenburg
Mit diesem Gesetz vom 18. Januar wurde eine längst überfällige Reform auch in Mecklenburg umgesetzt. Sie zog einen Wust an neuen Gesetzen und Regelungen im Land nach sich. Die Umsetzung wurde zu einem längeren Prozess, der sich über mehrere Jahre hinzog. Dazu wurde 1821 eine "Ordnung des Armenwesens und des Heimatrechtes" erlassen.
1819: Erste Volkszählung in Mecklenburg
Mecklenburg – Schwerin hatte am Stichtag, den 1. Dezember, 393.000 und Mecklenburg-Strelitz 72.000 Bewohner.
1818 wurde ein Pachtvertrag für die Reddelicher Büdnerei № 1 ausgestellt.
Der Reddelicher Büdner Mahn erhielt einen Pachtvertrag. Damit begann in Reddelich die Ära der Büdnereigründungen. Die letzte der 27 Büdnereien wurde 1908 gegründet. Die Büdnereien sind ausführlich dokumentiert, so auch die Büdnerei № 1.
1818: Zusammenschluss von Kirchgemeinden der Region
Mit der Superintendentur Steffenshagen wurde verwaltungstechnisch umgesetzt, was längst gängige Praxis war. Zum Kirchspiel Steffenshagen (Kirchenjurat M.Baade aus Reddelich) gehörten Klein -, Vorder-, und Hinterbollhagen sowie Brodhagen, Fulgen, Glashagen, Reddelich, Ober-, Nieder- und Meierei Steffenshagen, Stülow und Wittenbeck.
1817: Landneuordnung in Reddelich
Eine Regulierung der Feldmark von Reddelich und Separation der Hufen wurde durchgeführt. Mit dieser wurde das zum Dorf gehörende Gebiet neu vermessen. Der Wust von Diensten und Abgaben fiel weg. Es wurde ein einheitlicher Grundzins eingeführt und es erfolgte eine Separation der Gemarkung, bei der jeder Bauer ein zusammenhängendes Stück Acker- und Weideland sowie Wiese zur individuellen Bewirtschaftung erhielt. Die Dreifelderwirtschaft wurde damit abgelöst. Die Separation veränderte das Landschaftsbild grundlegend. Es entstanden die Ackerformen, die bis zur Bildung der Produktionsgenossenschaften im DDR-Sozialismus im wesentlichen Bestand hatten. Diese Neuverteilung der landwirtschaftlichen Nutzflächen kam einer Agrarreform gleich.
1815: Auswanderung in andere Staaten des Deutschen Bundes wurde gestattet.
Diese Verordnung vom 6. Juni war eine unmittelbare Folge des Beitritt Mecklenburgs zum Deutschen Bund. Mecklenburg musste seine Rechtsnormen den meist fortschrittlicheren Standards des Bundes anpassen. Dies wurde zu einem langwierigen Prozess, bei dem sich das Land seine sprichwörtliche Rückständigkeit bis weit in das 20. Jahrhundert bewahren konnte.
1807: Reitvorführungen in Reddelich
Für den 10. August 1807 ist in der Chronik des Doberaner Rennverein e. V. von 1822
für diesen Tag vermerkt:
„1807: Reitvorführungen in Reddelich“ weiterlesenRückkehr des Herzogs nach Doberan aus dem durch die napoleonische Besetzung weiter Teile Deutschlands erzwungenen, siebenmonatigen Exil im dänischen Altona; Empfang des Herzogs durch die Bevölkerung mit Reitvorführungen in Reddelich bei Doberan
Chronik des Doberaner Rennverein e. V. von 1822
1806 – 1813: Napoleonische Zeit und Befreiungskriege
Mecklenburg war während der napoleonischen Ära von 1806 bis 1815 häufig Kriegsschauplatz. Die französischen Truppen plünderten und zerstörten Häuser in den Dörfern und drangsalierten die Bevölkerung. Sie beschlagnahmten Pferde, Fuhrwerke, Vieh, Getreide und Lebensmittel.
„1806 – 1813: Napoleonische Zeit und Befreiungskriege“ weiterlesen1802: Abschaffung der Prügelstrafe in Mecklenburg
Für die herzoglichen Untertanen, auch in Reddelich und Brodhagen, war dieses Gesetz sicher um vieles bedeutsamer als die X. Hauptlandesteilung oder Ähnliches. Bedeutete es doch das Ende einer erniedrigenden Prozedur.
1798 Herzogliche Anordnung zur Forcierung der Branntkalkproduktion
Das Domanialamt Doberan wurde angewiesen, für eine Steigerung der Brantkalkproduktion zu sorgen. Für herzogliche Bauvorhaben in Doberan und Heiligendamm wurden große Mengen an Baumaterial benötigt. Mehr dazu in:
1797: Herzogliche Anordnung zur Dacheindeckung mit Ziegeln
Wegen der Brandgefahr durch Funkenflug wurde verfügt, dass die Dächer nicht mehr mit Stroh oder Reet gedeckt werden durften, sondern nur noch mit Dachziegeln.
1794: Veröffentlichung einer Generalkarte von Mecklenburg
Diese veröffentlichte Friedrich Wilhelm Karl von Schmettau im Maßstab 1 : 225.000. Sie gilt als erste exakt vermessene Karte von Mecklenburg und diente als Grundlage für viele später erschienene Landkarten. Grundlage für seine Arbeit war wiederum das Werk von Carl Friedrich von Wiebeking, Architekt, Wasserbau-Ingenieur und Landvermesser. Redaktionsschluss, und somit der Referenzzeitraum des Kartenwerks, war um 1787.
1792: Brodhäger Hauswirte erhielten Pachtverträge für 21 Jahre
Die Hauswirte von Brodhagen wurden von den Naturaldiensten befreit und erhielten einen Pachtvertrag von 1792 bis 1813. Der Pachtvertrag wurde nicht mit den einzelnen Bauern, sondern im Ganzen mit den drei Hauswirten: Dorfschulze Bull, Gustav Pentzin und Claus Pentzin abgeschlossen. Die Bauern hafteten gesamtschuldnerisch. Bei dem Tod eines Hauswirtes erbte eines seiner Kinder, wenn es keine Einwände gegen dessen Tüchtigkeit gab. Das Amt behielt sich die freie Verfügbarkeit bei Erledigung des Gehöftes vor. Es setzte dann einen neuen Wirt oder einen Interimswirt ein. Letzteres für die Zeit bis ein Erbe das Gehöft übernehmen kann.
„1792: Brodhäger Hauswirte erhielten Pachtverträge für 21 Jahre“ weiterlesen1792: Verbot der Auswanderung nach Amerika
In seiner Verzweifelung sah der Herzog, am 18. Mai 1792, wohl keine andere Möglichkeit mehr, dem massenhaften Exodus seiner Bevölkerung zu begegnen. Es gab allerdings auch herzogliche Beamte, die eine deutliche Verbesserung der Lebensverhältnisse im Land für den praktikabeleren Weg ansahen.
1790: Abschaffung der Frondienste im Domanium
In den Dörfern desDomaniums wurden die Frondienste abgeschafft und die Hand- und Spanndienste durch Zahlung von Dienstgeld ersetzt. Das führte zu einer Entlastung für die Bauernwirtschaften. Die Dorfschaften Reddelich, Brodhagen und Steffenshagen schlossen mit den Domänen Vorderbollhagen, Brodhagen und Steffenshagen einen Kontrakt über die Ersatzzahlungen für die Hand- und Spanndienste.
1789 – 1803: Französische Revolution
In den Jahren von 1789 bis 1795 fand die Französische Bürgerliche Revolution statt. Sie führte unter der Losung Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit zu bürgerlichen Umwälzungen nicht nur in Frankreich, sondern wirkte sich auch auf Deutschland und somit auf Mecklenburg aus. Die Koalition der mitteleuropäischen Mächte kämpfte gegen die französische Revolutionsarmee, um die Errungenschaften der Revolution rückgängig zu machen. Diese Koalitionskriege in Verbindung mit Missernten führten zu einer erhöhten Nachfrage von Lebensmitteln in Frankreich.
„1789 – 1803: Französische Revolution“ weiterlesen1783-Erlass einer Gebührenordnung für Posttransporte
1783 hatte Mecklenburg offensichtlich ein funktionierendes Postnetz. Dazu gehörte auch die Strecke Schwerin – Wismar – Neubukow – Kröpelin – Doberan – Rostock. Dort wurden nicht nur Amtskorrespondenzen befördert, sondern auch Personen und Waren. Nachstehende Gebührenordnung vermittelt ein gutes Bild davon:
„1783-Erlass einer Gebührenordnung für Posttransporte“ weiterlesen1771: Erlass einer Herzoglichen Schulordnung mit Schulpflicht
Im Domanium erließ Herzog Friedrich ein Herzoglich Mecklenburgisches Reglement für sämtliche Schulen auf dem Lande. Damit setzte er eine allgemeine, bildungspolitische Entwicklung in seinem unmittelbaren Herrschaftsbereich um. Die Durchsetzung erfolgte jedoch oft nur halbherzig und Qualität der Schulbildung hing stark vom Engagement der verantwortlichen Beamten und Lehrer ab. Um wenigstens etwas Qualität in die dörfliche Schulbildung zu bringen und diese nicht komplett der Kirche zu überlassen, wurde 1786 in Ludwigslust ein Landesschulmeisterseminarium gestiftet. Dort wurden jeweils fünfzehn Schulmeister per Seminar ausgebildet.
„1771: Erlass einer Herzoglichen Schulordnung mit Schulpflicht“ weiterlesen1769: Herzoglicher Aufruf zur Mäßigung
In der Gesetzsammlung Band IV erschien am 30. Dezember 1769 ein Text zur: "Beschränkung des übermäßigen Aufwandes" bei Feierlichkeiten. Offenbar gab es gute Gründe für den Herzog, bei den Gepflogenheiten mit seiner Autorität einzuschreiten. Für Reddelich und Brodhagen sind allerdings keine Exzesse überliefert.
„1769: Herzoglicher Aufruf zur Mäßigung“ weiterlesen1769: Verbot der Folter in Mecklenburg
Dieser, auf den ersten Blick unscheinbare Chronikeitrag, verweist auf eine bedeutsame Zeitmarke für das Rechtswesen des Landes.
1768 ordnete Herzog Friedrich an, Listen der Leibeigenen in den Ämtern anzufertigen.
Aus diesen sollen die Bauernstellen und die zugehörigen Untertanen/Leibeigenen hervorgehen. Die Kontrolle über ihre Leibeigenen wurde für die Grundherren zunehmend zu einem Problem, das vorerst administrativ gelöst werden sollte. Das Amt Doberan erließ eine Anzeige, dass sich entlaufene Leibeigene melden sollen. Die neuen Brodherren sollen diese auffordern, in den Amtsbezirk zurückzukehren.
„1768 ordnete Herzog Friedrich an, Listen der Leibeigenen in den Ämtern anzufertigen.“ weiterlesen1765: Beschwerde der Reddelicher Hauswirte
Auch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war das Verhältnis zwischen den Reddelicher Bauern und dem Gutspächter von Vorderbollhagen spannungsgeladen. In einem Schreiben vom 18. September an den Amtshauptmann Holsten zu Doberan beschwerten sie sich, gemeinsam mit Steffenshäger Bauern über die harte Behandlung durch den Pensionär Hagemeister zu Vorderbollhagen.
„1765: Beschwerde der Reddelicher Hauswirte“ weiterlesen1756 – 1763: Siebenjähriger Krieg
Preußen kämpfte im Siebenjährigen Krieg gegen eine Koalition von Österreich, Russland, Frankreich und Schweden. Mecklenburg–Schwerin wurde mehrmalig durch Preußen besetzt. Geld- und Naturallieferungen wurden von den Einwohnern eingetrieben. 4000 Soldaten wurden durch Zwang rekrutiert. Plünderungen waren an der Tagesordnung.Die Schäden für das Land werden mit fünfzehn Millionen Talern angegeben. Das Wort Preußen wurde dadurch zu einem Schimpfwort in Mecklenburg.
1755: Landesgrundgesetzlicher Erbvergleich
Der Landesgrundgesetzliche Erbvergleich, vom 18. April, bildete mit 25 Artikeln und 530 Paragraphen das ständische Grundgesetz Mecklenburgs. Das Grundgesetz des Landes war ein Vergleich zwischen den herrschenden Herzögen und den Ständen, den etwa 600 Rittergutsbesitzern und den 42 Städten. Die Einteilung Mecklenburgs erfolgte in das herrschaftliche Domanium, (etwa 45 % des Landes), des Territoriums der Ritterschaft (auch 45 %) und der Städte (10 %).
„1755: Landesgrundgesetzlicher Erbvergleich“ weiterlesen1753: erstes Büdnerei-Patent in Mecklenburg
Erstmalig wurde ein Patent zur Neuansiedlung von Büdnereien im Domanium erlassen. Das Ansiedlungsedikt des Herzogs Christian Ludwig regelte die Einrichtung von Büdnereien im Domanium, um die Menschen an Haus und Scholle zu binden und der Auswanderung entgegenzuwirken. Diese erste Büdneransetzung wurde am 6. März 1778 eingestellt. Offensichtlich war die Zeit noch nicht reif für Büdnereien in Mecklenburg. Die wirtschaftlichen und sozialen Voraussetzungen waren noch nicht vorhanden. Diese erste Büdneransetzung führte in vielen Dörfern dazu, dass Kossaten zu Büdnern herabgestuft wurden.
1751: Bittschrift der Brodhäger Cossatenwitwe Levetzow
1751 starb der Kossate Jochim Levetzow aus Brodhagen. Interessant ist, dass J. Levetzow als Inventar zwei Ochsen, einen Stier, einen Stier von zwei Jahren, ein Kalb, vier Schafe, ein Schwein und einen Wagen hinterließ. Seine Wittwe ließ ein Bittschreiben an den Herzog aufsetzen. Dieses ist ein gutes Beispiel damaliger Briefkunst:
„1751: Bittschrift der Brodhäger Cossatenwitwe Levetzow“ weiterlesen1750: Regulierung der Feldmark von Reddelich
Um das Hofland von Vorderbollhagen abzurunden, wurden den Bauern von Reddelich 1778 Quadratruten Brodhäger Wiesen genommen und dem Hofe Vorderbollhagen zugelegt. Die Dorffluren waren nie etwas statisches. Es gab immer ein Gerangel um Land.
„1750: Regulierung der Feldmark von Reddelich“ weiterlesen1747: Ehrengedicht für den Herzog Christian Ludwig
Im Namen der Bauern und Büdner des Amtes Doberan wurde, anläßlich der Wiedereinsetzung des Herzogs als Regent Mecklenburgs am 28. November 1747, ein Ehrengedicht verfasst.
„1747: Ehrengedicht für den Herzog Christian Ludwig“ weiterlesen1746: Streit um Dienste Reddelicher Bauern für den Hof Vorderbollhagen
Die Bauern im Domanium, so auch die Reddelicher, waren verpflichtet auf den umliegenden Domänen Vorderbollhagen, Jennewitz und Brusow Hand- und Spanndienste zu leisten. Rechtliche Grundlage dazu war die Hofdienstordnung von 1704 (siehe ebenda). Bereits 1725 beschwerte sich der Reddelicher Schulze Bull sich über den vom Pächter zu Vorderbollhagen geforderten Kornzehnten. Der Pensionär Güningen sollte bis an sein Lebensende von jedem Bauern jährlich fünf Taler erhalten.
„1746: Streit um Dienste Reddelicher Bauern für den Hof Vorderbollhagen“ weiterlesen1726 Landesvermessung
Der älteste Bezug auf eine Flurkarte vom Gemeindegebiet ist aus einer Vermessung von 1726 und stammt aus einer Chronikensammlung von 1947. Leider liegen weder die Karte, auf die sich dort bezogen wird, noch Angaben über den Autor vor. Daher ist eine Zuordnung der Bezeichnungen zur Örtlichkeit nicht möglich.
Bemerkenswert ist, dass die Flurbezeichnungen von 1726 (Siehe Auflistung unten) auf Karten vom Ende des 19. Jahrhunderts kaum noch erscheinen.
1724 wurde eine neue Landesordnung erlassen
Die Fortschreibungen der "Policey- und Land-Ordenunge" zeigt, dass auch zwischen Reformation und Reichsgründung das Bestreben vorhanden war, für alle erdenklichen Situationen Regelungen zu treffen. Die Normen galten auch für die Reddelicher und Brodhäger.
„1724 wurde eine neue Landesordnung erlassen“ weiterlesen1704: Erlass der "Mecklenburgischen Hofdienstordnung"
In dieser wurden erstmalig die Dienste der herzoglichen Bauern einheitlich geregelt. In ihr heißt es: » …Kornfuhren, Fuhren zum Bau auf dem Hof, Saatkornfuhren auf die Äcker, Eggen, Säen, Mist ausbringen, Mähen, Wolle scheren und Flachs schwingen. Die Frauen müssen […] Hede spinnen. Außerdem wird im Winter Brennholz […] geschlagen. «
„1704: Erlass der "Mecklenburgischen Hofdienstordnung"“ weiterlesen1704 und 1751: Beichtkinderverzeichnisse
Die Jahre 1704 und 1751 sind eine Zeitmarke, die in diversen Chroniken der Region sehr oft auftauchen. Wie auch bereits 1704, ließ die Kirche 1751, von ihren Pastoren, sogenannte Beichtkinderverzeichnisse erstellen. Dies geschah im Rahmen der Verantwortlichkeit der Kirchenämter für das Standeswesen. Da in diesen Jahren wohl so ziemlich alle Einwohner Mecklenburgs, zumindest im ländlichen Raum, christlich getauft und konfirmiert waren, sind diese Verzeichnisse wie Einwohnerlisten zu sehen. Das Beichtkinderverzeichnis aus dem Jahr 1704 wurde von Pastor Stephanus Sehuse aus Stephanshagen verfasst und bestätigt, unter anderen, durch den Kirchenjuraten (Kirchenvorstandsmitglied) Hans Bade (70) aus Reddelig.
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