Der Klosterbesitz von Doberan wurde am 7. März in das herrschaftliche Domanium integriert. Zum Klosterbesitz gehörten auch die Dörfer Reddelich und Brodhagen. Mit der Säkularisation erfolgte ein Wechsel der Grundherrschaft von der geistlichen in die Weltlich-Herrschaftliche. Ein herzoglicher Küchenmeister mit Beamten und von ihnen eingesetzte Dorfschulzen bestimmten über das Leben der Bewohner in den Dörfern, über die zu leistenden Abgaben und Dienste. Als Vertreter der Landesherren übte der Küchenmeister auch die Gerichtsbarkeit aus.
„1552: Säkularisation des Doberaner Klosters“ weiterlesenKategorie: bis zur Reformation 1552
1549: der evangelische Glauben wurde in Mecklenburg Staatsreligion.
Der Mecklenburgische Landtag in Sternberg beschloss 1549 die Verbindlichkeit des evangelischen Glaubens für alle Mecklenburger. Eine Landeskirche auf evangelischer Basis, die unter der Leitung der Herzöge stand, wurde gegründet. Damit wurde die Grundlage für die Reformation in Mecklenburg geschaffen.
1524 – 1526: Bauernkriege
Deren Auswirkungen auf Reddelich und Brodhagen sind noch zu erforschen.
1523: Bildung einer Union der Landstände
Sie war ein Zusammenschluss der hohen Geistlichkeit, des Adels und der Städte gegen die Teilungsabsichten von Herzog Albrecht. Diese Union stellte eine Machtdemonstration der Stände, besonders der 170 Adelsgeschlechter, gegenüber den Landesherren dar. Hiermit begann die Schaffung einer landständischen Verfassung in Mecklenburg.
1521 wurde eine "Türkensteuer" erhoben.
Zur Finanzierung der Abwehr der Türken, die im Jahr 1453 Konstantinopel einnahmen und im 16. und 17. Jarhundert die Herrscher in Europa bedrohten, bat der Kaiser um eine Steuer. Die Wormser Reichsmatrikel von 1521 besagte, dass die Herzöge Heinrich und Albrecht von Meckelnburg jährlich 360 Gulden aufbringen mussten, die auf die Bevölkerung umgelegt wurden. Weiterhin waren 40 Mann zu Ross und 67 zu Fuß zu stellen. Die entsprechenden Steuerlisten geben uns Aufschluss über Einwohnerzahlen in den Gemeinden.
1516: erste Mecklenburgische Polizeiordnung als Landesgesetz
Mit Hilfe dieser Verordnung, vom 10. Dezember wurden die Zentralisierungsbestrebungen und somit die Landeshoheit durch die Herzöge gestärkt. Geregelt wurden die Handelsbeziehungen zwischen Bürgern und Bauern. Die Gerichtsbarkeit der Geistlichkeit wurde zurückgedrängt. Vorschriften über den Häuserbau und zur Bekämpfung von Feuer wurden erlassen.
1500 hatte Mecklenburg schätzungsweise 130.000 Einwohner.
Das Leben der Landbevölkerung verschlechterte sich zunehmend. Wir haben zwar keine konkreten Angaben darüber, wie sich die Situation in Reddelich und Brodhagen darstellte, können aber davon ausgehen, dass sinkende Getreidepreise, große Seuchen und Übergriffe von Raubrittern nicht ohne Auswirkungen blieben. Manche Bauernwirtschaften, ja ganze Orte wurden wüst. Darunter hatte auch das Kloster Doberan sehr zu leiden. Es hatte seinen wirtschaftlichen Höhepunkt überschritten.
1489: Beginn der Zentralisierung der Finanzverwaltung in Mecklenburg.
Die Finanzverwaltung in Mecklenburg wurde an einen Rentmeister übergeben. Die bisherige Verwaltung wurde in eine Behördenorganisation umgewandelt. Ausgebildete Kanzleibeamte mussten gegenüber dem Herzog Rechenschaft ablegen. Die Kanzlei wurde als eine zentrale Verwaltungsbehörde den Vogteien übergeordnet.
1486 erschien in Speyer der "Hexenhammer".
Das Werk wurde von Kaiser Maximilian I. und Papst Innocenz VIII. als Strafgesetzbuch gegen die Hexerei herausgegeben, wobei die Autorenschaft noch strittig ist. Unbestritten ist das Werk der die akademische Basis für die Hexenverfolgung.
1480, Reddelich wurde von der Vogtei Vorder-Bollhagen verwaltet.
Brodhagen wurde der Verwaltung des Cammer-Hofes Doberan zugeschlagen.
1368: Weihe des neuen Münsters Doberan
Am 4. Juni wurde, nach sechzigjähriger Bauzeit, das neue Münster Doberan geweiht. Das Doberaner Kloster war wegen der Hostie "Heiliges Blut" ein bedeutender Wallfahrtsort. Dieses großartige Bauwerk wurde vor allem durch die Einkünfte des Klosters aus dem umfänglichen Grundbesitz – wozu auch Reddelich und Brodhagen gehörten – möglich. Es ist dass älteste, erhaltene Bauwerk der Region.
1363: Mecklenburgischer Herzog erlangte die schwedische Krone.
Was dies für Reddelich und Brodhagen bedeutet, gilt es noch zu eruieren.
1348 – 1352: Pest in Mecklenburg
Es herrschte die Pest in Mecklenburg und in ganz Europa. Die Zahl der Bevölkerung ging nach dem Jahr 1350 durch die Pest deutlich zurück. Der dritte Teil der Bevölkerung wurde in Mecklenburg dahingerafft. Es entstanden viele Wüstungen.
1348: Mecklenburg wurde unter dem Kaiser Karl IV. erbliches, unmittelbares Reichslehen.
Die Landesherren wurden reichsunmittelbare Herzöge.
1336: Margarethe Gensicke aus Hohenfelde wurde als Hexe verurteilt.
Sie wurde am 20. Juli 1336 in Kröpelin vor Gericht gestellt und als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Es war die erste Hexenverbrennung in Mecklenburg.
1312: Truppen aus Rostock überfielen Dörfer der Region
Viel ist über diese Repression nicht überliefert, was auf ein relativ gewöhnliches Ereignis zur damaligen Zeit hindeutet. Einzige, derzeit bekannte Quelle ist das MUB [26]. Dort ist eine Schadensliste zu diesem Ereignis dokumentiert.
„1312: Truppen aus Rostock überfielen Dörfer der Region“ weiterlesen1311: erste urkundliche Erwähnung von Brothaghen (Brodhagen)
Johann, Fürst von Werle, nahm das Kloster Doberan am 19. März mit dessen Gütern in seinen Schutz und bestätigte demselben die von seinen Vorfahren gemachten Schenkungen in seiner Herrschaft. Diese Zusicherung wurde in Brothaghen (Brodhagen) ausgeführt und gegeben.
1229: Erste mecklenburgische Hauptlandesteilung
Die erste mecklenburgische Hauptlandesteilung fand zwischen den vier Enkeln Heinrich Borwins I. statt. Sie führte zu den vier Herrschaften Mecklenburg, Rostock (bis 1314), Werle (bis 1436) und Parchim (bis 1256). Neben diesen Herrschaften bestanden noch die Grafschaften Ratzeburg, Schwerin und Dannenberg sowie die Bistümer Ratzeburg und Schwerin.
„1229: Erste mecklenburgische Hauptlandesteilung“ weiterlesen1218: Heinrich Borwin, Fürst der Mecklenburger, bestätigte dem Kloster Doberan dessen Güter.
Heinrich II. Borwin, Fürst von Rostock, und sein Bruder Nicolaus, Fürst von Mecklenburg, bestätigten dem Kloster Doberan Besitz und Rechte. … Diese stete Bestätigung der klösterlichen Rechte und Privilegien setzte sich bis zur Säkularisierung der Kirche fort.
Der Name Radeclhe änderte sich in den Urkunden in Radecle. Die Namensschreibweise war nie statisch. bereits 1230 hieß Reddelich wieder Radechle
1209: Papst Innocentius III. nahm das Zisterzienserkloster Doberan in seinen Schutz.
… und bestimmte mit diesem, auf den 25. November datierten Akt, dessen Rechte und Freiheiten.
Der Name Raducle änderte sich in den Urkunden in Radeclhe.
1189: Ausstellung (angebliche) einer Urkunde vom Fürsten Nicolaus an das Kloster Doberan.
Mit dieser Urkunde vom 8. April war die Grundherrschaft des Doberaner Klosters über die oben genannten Klosterdörfer besiegelt. Die Bauern befanden sich nun in feudaler Abhängigkeit von dem geistlichen Grundherrn. Ihm gehörte Grund und Boden. Die Abgaben und Dienste der Bauern bestimmten die Wirtschaftskraft des Klosters und gestatteten neben den Leistungen der Mönche und Laienbrüder den Bau des großartigen Doberaner Münsters. Gericht hielt der Klostervogt unter freiem Himmel auf dem Brusower Gebiet. Dazu ist im MUB/147 vermerkt:
1179: Überfall auf das Kloster in Althof
Alle Mönche wurden umgebracht und das Kloster zerstört. Wie neuere Forschungen ergaben, ist der Überfall vom 10. November nicht als Wendenaufstand zu werten, sondern geschah im Zusammenhang mit Thronfolgestreitigkeiten der Erben Pribislaws. 1186 begann die Neuansiedlung des Klosters in Doberan, auf seinem heutigen Standort.
1177: Raducle (Reddelich) wurde erstmalig urkundlich erwähnt.
Berno, Bischof von Mecklenburg, schenkte dem Kloster Doberan am 1. Februar 1177, nach einer später verfassten Urkunde, die Zehnten von dem Gebiete, mit welchem der Wendenfürst Pribislaw das Kloster ausgestattet hatte. Dem Abt verlieh er das Recht der freien Verfügung über die Kirchen innerhalb des Klostergebietes.
„1177: Raducle (Reddelich) wurde erstmalig urkundlich erwähnt.“ weiterlesen1171: Gründung des Klosters Doberan
Am 1. März 1171 wurde das Kloster Doberan im heutigen Althof, gegründet. Dieses war bis zur Reformation Besitzer von Reddelich und Gründer, wie Besitzer von Brodhagen. Daraus resultiert die Bedeutsamkeit für unsere Vorfahren.
„1171: Gründung des Klosters Doberan“ weiterlesen1160: Eroberung des Landes der Obotriten durch den Sachsenkönig Heinrich den Löwen.
Der Obotritenfürst Niklot fand 1160 vor der Burg Werle (in der Nähe von Schwaan) den Tod. 1167 erhielt Pribislaw, der Sohn Niklots, große Gebiete des späteren Mecklenburgs als Lehen. Im Jahre 1160 wurde Schwerin gegründet. Niklot gilt als Stammvater des mecklenburgischen Herrscherhauses. Das politische Zentrum des frühen Mecklenburgs war die Michelenburg.
„1160: Eroberung des Landes der Obotriten durch den Sachsenkönig Heinrich den Löwen.“ weiterlesen1147: Kreuzzug gegen die Slawen
Im Jahre 1147 fand der Kreuzzug der sächsischen, dänischen und polnischen Fürsten gegen die Slawen statt. Die Sachsen hatten die Teilnahme am Zweiten Kreuzzug nach Palästina abgelehnt und zogen stattdessen gegen die heidnischen Slawen. Das Ziel war in erster Linie, neue Herrschafts- und Siedlungsgebiete zu gewinnen. Dabei war die Christianisierung nur ein Mittel der Unterdrückung. So sahen es die Slawen und lehnten sich dagegen auf. Zugespitzt galt die Parole der Eroberer: Tod oder Taufe. Der Slawenkreuzzug scheiterte. Die Slawen ließen sich in ihrer Mehrzahl nur zum Schein taufen.
995 gilt als Gründungsdatum von Mecklenburg
Im Jahr 995 gab es die erste urkundliche Erwähnung der Michelenburg in einer Urkunde des jungen Kaisers Otto III (980-1002). Er versuchte, wenig erfolgreich, die durch die Eroberungszüge unter Karl dem Großen, Heinrich I. und Otto dem Großen gewonnenen und inzwischen verlorenen Positionen bei den Nordwestslawen zurückzugewinnen.
Slawenzeit
Vom 7. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts besiedelten Slawen, die von den Deutschen Wenden genannt wurden, unser Land. Bis zum Fulgenbach siedelten die Stämme der Obodriten. Weiter östlich lebten die Wilzen (Kessiner). Es kann davon ausgegangen werden, dass Raducle (das Dorf des Frohen, des Bereiten) zu dieser Zeit schon bestand. Es gehörte zum wendischen (obodritischen) Burgbezirk von Ilow (Bukow).
„Slawenzeit“ weiterlesenEisenzeit
In den Jahren von 600 v. u. Z. bis 680 u. Z. leben in unserem Gebiet germanische Stämme, die Waffen und Geräte aus Eisen verwendeten. Ende des 4. Jahrhunderts setzte die germanische Völkerwanderung nach Südwesten ein. Die Archäologen unterteilen die Eisenzeit in unserer Region in die Perioden:
„Eisenzeit“ weiterlesenBronzezeit
Aus dieser Periode von 2000 bis 550 v. u. Z. wurden Werkzeuge, Waffen und Schmuck aus Bronze gefunden. Zahlreiche Hügelgräber und ein abgetragenes Hügelgrab bei Reddelich künden von der Besiedlung unserer Gegend. Die Archäologen unterteilen die Bronzezeit in unserer Region in die Perioden:
Steinzeit
Die Besiedelung unserer Region nach der letzten Eiszeit läßt sich durch Funde von Rengeweihhacken und Stielspitzen aus dem Maiendorf-Interstadial (12.600 bis 11850 v. Chr.) im Altkreis Güstrow belegen. Archäologisch wird die Steinzeit in der Region Südliche Ostsee in die Etappen unterteilt:
„Steinzeit“ weiterlesen