Ein Feuer war, im März 2001, der vorläufige Schlusspunkt einer Auseinandersetzung zwischen Bürgern und jungen Erwachsenen in Reddelich. Es ging um einen ausrangierten Bauwagen, der im Dorfzentrum aufgestellt wurde um Jugendlichen, unkompliziert und gut gemeint, einen Treffpunkt zu bieten. Nachdem sich Bürger über Lärm und Müll beschwerten, wurde der Wagen etwas abseits des Dorfzentrums, auf einer Brachfläche am Gewerbegebiet aufgestellt.
Aber auch von dort hagelte es Beschwerden, sodass sich das Ordnungsamt des Kreises Bad Doberan genötigt sah, einzuschreiten. Die Nutzer sollten den Wagen eigentlich fachgerecht entsorgen und wurden dann aber sich selbst überlassen. Weder Bürgermeister, Gemeindevertretung oder Ordnungsamt fühlten sich verantwortlich, die Entsorgung zu koordinieren. Natürlich ging das schief. Bürger informierten die Polizei, als Jugendliche begannen, abmontierte Holzteile des Wagens zu verbrennen. Schließlich fand sich jemand, der den kompletten Wagen anzündete. Zunächst war von Brandstiftung die Rede und besorgte Bürger träumten schon von einer Bürgerwehr. Die Polizei ging aber nur von illegaler Abfallentsorgung aus.
Die Mühlen der Bürokratie mahlten noch eine geraume Zeit, bis das Ordnungsamt die Entsorgung der Überreste veranlasste. Bezahlt hat das Ganze letztlich doch die Gemeinde. Der amtierende Bürgermeister veröffentlichte im Nachhinein ein Statement, in dem er davor warnte, die Jugend über einen Kamm zuscheren und nur negativ zu berichten.
Artikel aktualisiert am 14.03.2025