Mit 1000 blauen 240-Liter- Abfalltonnen startet der Landkreis im Juni 2002 einen Modellversuch als Pilotprojekt zur Papierentsorgung. Im Altkreis Bad Doberan wurde mit den Gemeinden des Amtes Bad Doberan-Land gestartet und Reddelich ist hier widerum der Vorreiter.
Zur Informationsveranstaltung, auf der die Leiterin des Kreisumweltamtes, Ingetraud Godemann, die nötigen Informationen für das Projekt gab waren aus der Gemeinde nur acht Einwohner gekommen. Bisher standen auch in Reddelich und Brodhagen Depotcontainer, in die die Bürger ihr Altpapier, Pappe und Kartonagen aus Privathaushalten werfen konnten. Überfüllte Container durch illegale Entsorgung aus Gewerbebetrieben, durch Entsorgung von Dingen, die einfach nicht in Papiercontainer gehören, oder durch sperrige Kartonagen, die nicht gefaltet werden. Kaninchenmist, Bauschutt und sogar ein Schweinskopf seien in letzter Zeit zwischen Altpapier gefunden worden, kritisiert Ingetraud Godemann. Mit der blauen Tonne würden die Leute auf ihren Grundstücken mehr auf Ordnung achten, hofft sie.
In den nächsten Tagen würden die Grundstückseigentümer von Reddelich Briefe erhalten, denen einen Vertrag beigefügt ist. Wenn sich die Bürger entscheiden, an dem Modellversuch teilzunehmen, sollten sie den Vertrag ausgefüllt an das Amt Bad Doberan-Land zurück senden. Sie bekämen dann eine blaue 240-Liter-Tonne. Alle vier Wochen werden die Tonnen entleert, im gleichen Rhythmus wie die grauen Mülltonnen. Der Vertrag könne innerhalb von zehn Tagen gekündigt werden. Ab 1. Juni soll der Versuch über ein Jahr starten.
Wer sich am Modellversuch nicht beteiligen will, erhält auch weiterhin die Möglichkeit, sein Altpapier in Containern zu entsorgen. Nach dem einen Jahr müsse der Kreistag entscheiden, ob sich das Projekt bewährt hat und es weitergeführt werden könnte.
Anmerkung 2021:
Die Blauen Tonnen sind etabliert und kaum jemand wünscht sich die zentrale Variante zurück.