Deutschland hatte um 2015 lediglich 45 Prozent Wohneigentum. Damit sind wir Schlusslicht in der EU und liegen weltweit abgeschlagen auf den hinteren Rängen. Das ist auch der Grund für Statistiker, die Wohneigentum einbeziehen und das Medianvermögen ermitteln, Deutschland weltweit im Mittelfeld bei den Pro-Kopf-Vermögen zu sehen. Damit finden wir uns zwischen Ländern wie Griechenland und Slovenien wieder. Mecklenburg-Vorpommern hatte mit 40 Prozent noch weniger Wohneigentum. In Reddelich war das Verhältnis umgekehrt.
Die Gemeinde Reddelich hatte im Betrachtungszeitraum um 2015 etwa 280 Wohngebäude mit etwa 370 Wohnungen, von denen rund 72 Prozent von deren Eigentümern bewohnt wurde. So erfreulich diese Statistik für die Vermögensbildung der Einwohner in der Gemeinde ist, es fehlen Mietwohnungen für eine ausgewogene Bevölkerungsstruktur. Da stimmt die jüngste Entwicklung in Reddelich doch hoffnungsvoll. Die auffälligste Veränderung ist wohl das Baugeschehen auf dem Terrain der ehemaligen Bäckerei. Dort entstehen fünf Mietwohnungen. Acht neugebaute Mietwohnungen in der Alten Dorfstraße sind bereits bezogen.
Mit Rechtsgültigkeit unserer Feststellungssatzung für den Innenbereich Reddelichs, herrscht nun auch Klarheit über das Terrain zwischen der ehemaligen Hufe II und der ehemaligen Molkerei. Das Mietshaus mit vier Wohnungen, das nach sechzig Jahren Standzeit immer noch Neubau heißt, bekommt Nachbarn. Zwei ortsansässige Unternehmer möchten dort jeweils einen Block mit sechs Mietwohnungen errichten. Mit der Verpachtung des Erbbaurechts für 99 Jahre hat die Gemeinde den Weg dafür freigemacht. Vom Baustil ähneln die geplanten Häuser dem Vorhandenen, jedoch mit moderner Fassadengestaltung. Das Projekt passt sich nicht nur in das Grün des vorhandenen Biotops entlang des Bachlaufes ein, es bietet im rückwärtigen Bereich auch Grünland für Freizeit und Erholung.