Die Ortsgruppe der Volkssolidarität Reddelich gab es durchgängig seit 1945. Sie war mal mehr und mal weniger aktiv und wurde von der Gemeindeleitung verwaltet. Mit dem Untergang der DDR gingen auch diese Strukturen unter. Zeitweilig sah es so aus, als wenn die Volkssolidarität in Reddelich bedeutungslos werden sollte. Dies änderte sich 1990, als Ursula (Ulla) Brüsehaber die Leitung übernahm. Seit 1995 ist die Ortsgruppe als Verein organisiert.
Über die Jubiläumsfeier im Juni 2015 schrieb Sabine Hügelland aus Nienhagen:
Volkssolidarität: 20 Jahre für die Mitmenschen im Einsatz
Die Mitglieder des Ortsvereins Reddelich-Brodhagen feierten jetzt das Jubiläum ihrer 1995 gegründeten Gemeinschaft. Zu diesem Anlass gehört schon eine Feier: Der Ortsverein der Volkssolidarität Reddelich-Brodhagen des Verbandes Bad Doberan/Rostock Land besteht seit mehr als 20 Jahren. Dieses Jubiläum feierten jetzt 60 seiner insgesamt 98 Mitglieder in Brodhagen.
Seit 2004. kommen die Mitwirkenden einmal im Jahr auf dem Grundstück des ehemaligen Brodhäger Bürgermeisters Erhard Rünger zusammen. Dort tauschen sie sich über ihre sonstigen Aktivitäten des Sozial- und Wohlverbandes aus. Die stellvertretende Vorsitzende der Volkssolidarität, Regina Ziebel, schenkte Blumen zum Jubiläum und lobte die Gruppe: „Das ist eine sehr aktive Ortsgruppe, die zusammenhält.“
Ursula Brüsehaber gründete den Ortsverein 1995 mit 54 Mitgliedern und ist seitdem dessen Vorsitzende: „Wir sind einfach eine gute Gemeinschaft“, sagt sie. Es gehe darum, Solidarität zu zeigen. „Wir, das ist ein Miteinander, wo niemand allein gelassen wird und auf Hilfe zählen kann“, erklärt die Vorsitzende. „Wir haben eine lockere Art, miteinander umzugehen“, sagt Mitglied Marianne Gratopp.
Einmal jährlich kommt die Ortsgruppe auf dem Hof der Familie Rünger zusammen. Die ersten Feiern fanden noch im Garten bei Akkordeon-Musik statt. Doch nicht alle schaffen es mehr in den naturbelassenen Minipark hinter dem Haus. „Alle zwei bis drei Monate feiern wir gemeinsam die vergangenen Geburtstage“, sagt die Vorsitzende Ursula Brüsehaber.
Stolz sind die fast 100 Mitglieder der Ortsgruppe Reddelich-Brodhagen auf ihre Sportgruppe. Diese arbeitet unter Anleitung einer Physiotherapeutin und kann, dank der Fleischerei Hackendahl, kostenfrei im Partyhaus Sport treiben.
„Man sagte mir damals: ,Für die Feuerwehr sind Sie zu alt und für den Chor wohl nicht geeignet“. So bin ich in die Volkssolidarität gekommen und fühle mich seitdem sehr wohl hier“, sagt Hartmut Freudenberg schmunzelnd. Etwa zehn Mitglieder der Ortsgruppe singen im hiesigen Kirchenchor und lernen sich so auch außerhalb der Volkssolidarität besser kennen.
Erhard Rünger wurde im Jahr 1969 Mitglied der Volkssolidarität. Als ehemaliger Bürgermeister kennt der heute 69-Jährige viele Gemeindemitglieder persönlich: „Ohne Ursula Brüsehaber als Seele der Gemeinde geht nichts.“
Das 70-jährige Bestehen der 1945 gegründeten Volkssolidarität soll ebenfalls gefeiert werden: Mitte Oktober im Kühlungsborner Morada-Hotel.
Sabine Hügelland im Juni 2015 [57]